Die verrückten Jahre

 Meisterwerke des Kunsthandwerks

Die Zeit zwischen den Kriegen bringt die Herstellung von Granatschmuck zu neuer Blüte, die sich der stilistischen Annäherung zum Art Déco verdankt. Die Zahl der Schmuckschaffenden ist bedeutend und man findet sie verteilt im ganzen Departement der Pyrénées Orientales. Ausser den grossen Bijouterien wie Velzy oder Charpentier trifft man in Prades auf eine Blüte, die durch Joseph Calvet begründet wird, der 1921 die Erbin der hundertjährigen Bijouterie Quès heiratet. Daneben gibt es das Etablissement von Augustin Colomer (1883 – 1973) in der Rue Llucia in Perpignan, dessen Rolle im gesellschaftlichen und künstlerischen Leben von Perpignan bedeutsam werden sollte. Er war es auch, der die Gewerkschaft der Handwerksmeister und die Handwerker-Krankenkasse 1927 gründete. Als einer der Begründer der Handwerkskammer im Jahre 1930, nimmt er an der internationalen Ausstellung von 1937 teil, wo er seine Meisterwerke in Granat von Perpignan ausstellt: das Castillet und den Blumenkorb.

In der rue Llucia spielt das Haus Colomer eine zentrale Rolle bei der Entwicklung des Granatschmucks von Perpignan. Tatsächlich sind zahlreiche Goldschmiede in dieser Werkstatt ausgebildet worden wie Lucien Bonafos (verstorben 1948). Letzterer gehörte zur Gruppe der fröhlichen katalanischen Troubadoure. Er war glühender Regionalist, der Meisterwerke schuf, die 1937 in Paris ausgestellt wurden: ein Anhänger in Form eines Blumenkorbs und eine Brosche in Form des Castillet, das aus 324 kleinen Granaten gearbeitet wurde.

 

 

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