Der Regionalismus

 die Krönung des Granatschmucks

In den letzten Jahren des 19. Jhdts. spielt der Regionalismus eine grosse Rolle im Schaffen des Roussillon. Diese prosperierende Epoche, die  man mit ‘belle Epoque’ bezeichnet. Eine Zeit, in der man dauerhaft die Symbole einer Rückbesinnung auf seine katalanischen Wurzeln erhalten will. Der Schmuck steht von nun an zwischen Fortschritt und Tradition und wird zum Wahrzeichen der Katalanität; ein Zeichen der Zugehörigkeit zur katalanischen Heimat. Wenn auch der Granatschmuck von Perpignan im Zuge seiner Anpassung an die jeweilige Mode die regionale Spitzenhaube nach dem 1. Weltkrieg verdrängt, so ist es doch ein Gefühl der regionalen Verbundenheit, das ihm bis in unsere Tage seine gefühlsmässige und identitätsstiftende Wirkung verleiht.

Joseph Charpentier, 1927 Präsident der Handelskammer drückt es so aus: „Unsere Katalanen haben schon seit einiger Zeit nach und nach den traditionellen Schmuck aufgegeben. Das ist wirklich bedauerlich. Denn der Granat, der in der Sprache der Steine Loyalität und Freimut bedeutet, ist der richtige Stein zur Verdeutlichung unserer Kultur. Er ist rot wie das Blut der Söhne des Roussillon, er ist in Gold gefasst, das glänzt wie unsere schöne Sonne. Hat er nicht auch die Farben unserer katalanischen Fahne, die dieses kleine Vaterland symbolisiert, dem wir so tief verbunden sind. Ist er nicht Inbegriff von ‘sang et or’ (‘Blut und Gold,’ der  rot-gelb gestreiften  katalanischen Fahne; Anm. der Übers. ) …“ Der regionalistische Diskurs gibt dem Schmuck eine Bedeutung und eine zusätzliche Bestimmung: ein nationales katalanisches Gefühl auszudrücken, wie man es im Roussillon in einer starken Innerlichkeit lebt und gleichzeitig ein tiefes republikanisches Gefühl zum Ausdruck zu bringen.

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